Ein Canyon mitten in Schweden? Ja, das gibt es. Die Skurugataist eine sagenumwobene geologische Besonderheit. Die kerzengerade Schlucht fällt zu beiden Seiten senkrecht ab. Über 800 Meter durchzieht sie mit einer Breite von 7 bis 24 Metern die Landschaft. An der oberen Kante ist Vorsicht geboten: 20 bis 50 Meter geht es senkrecht und ohne Übergang hinab.
Durch die Schlucht führt ein Wanderpfad, der ganz unterschiedliche Empfindungen zulässt. Von Norden her überwiegt ein urwüchsichger Urwald, mit umgestürzten und von Moosen überwachsenen Bäumen. Farne säumen den Weg. In der Mitte ziehen die Pflanzen sich zurück: es geht eine Geröllhalde hinab, und auf der anderen Seite wieder hinauf. Die mächtigen Mauern rechts und links wirken hier erdrückend. Hinter einem losen Felsen versteckt sich das Gästebuch. Im Süden läuft Skurugatan in einen flacheren Bereich aus, von dort führt der Weg über den Skuruhatt wieder zurück zum Parkplatz.
Der grau- bis dunkelbraune Prophyr ist vermutlich durch eine parallele Faltung an dieser Stelle auseinander gerissen. Nach Regen sammelt sich in der Schlucht das Wasser zu großen Seen, dann ist um so mehr Vorsicht bei der Wanderung geboten.
Der Skuruhatt, einem kahlen Felsenplateau über der Skurugata, gewährt einen weiten Ausblick über die småländische Landschaft, hin zu den benachbarten Seen. Die 337 Meter hohe Erhebung und ihr weiter Ausblick tun nach der Wanderung durch die tiefe, enge und kühle Klamm gut.
Erik Dahlberg beschreibt die Skurugata schon 1696 und liefert auch die erste Abbildung der Klamm. Seit 1967 sind rund um die Sehenswürdigkeit rund 42 Hektar als Naturschutzgebiet geschützt.
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