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Der größte und belebteste Bahnhof Schwedens und ganz Skandinaviens ist der Stockholmer Hauptbahnhof. Rund 200.000 Menschen kommen hier täglich mit dem Zug an, steigen um und suchen die Geschäfte auf. Weitere 250.000 Menschen bevölkern die unterirdischen Gänge von T-Centralen, dem Knotenpunkt der Stockholmer U-Bahn direkt unter dem Hauptbahnhof.

Am 18. Juli 1871 waren solche Zahlen noch fern: damals wurde der Hauptbahnhog eingeweiht, rund 10 Jahre nach dem Südbahnhof auf Södermalm.

Mit dem Hauptbahnhof erhielt Stockholm nach vielen Jahren auch eine Nord-Süd-Verbindung mitten durch das Herz der Stadt. Erstmals konnte man per Bahn Gamla Stan passieren und zwischen Norrmalm und Södermalm ohne Umsteigen fahren.

Zu Vasagatan wurden Statuen von Svea und Göta aufgestellt, zusammen mitdem kleinen Reichswappen und einem Abbild der königlichen Krone.

Ende der 1920er Jahre wurde der Bahnhof deutlich erweitert. 119 Meter Länge, 28 Meter Breite und ein luftiges Dach in 13 Metern Höhe sollten die Eckmaße der neuenWartehalle sein. der Innenbereich wurde mit Landschaftsmalereien aus allen Teilen Schwedens ausgeschmückt. Wer von hier in vielen Stunden oder gar Tagen seine Heimat erreichte, sollte schon im Bahnhofsgebäude die Vorfreude verspüren können. Es gibt auch einen königlichen Wartesaal, den die königliche Famile bis heute regelmäßig nutzt.

Seit 1958 ist der Bahnhof direkt mit der U-Bahn-Station T-Centralen verbunden, der einzigen Haltestelle die von allen Hauptlinien der Tunnelbanan angefahren wird. Über den Gleisen wurden in den 1980er Jahren Bürohäuser errichtet. Im Norden des Hauptbahnhofs befindet sich der Busbahnhof. Hier fahren die Überlandbusse ebenso wie die unterschiedlichen Flughafenzubringer ab.

Stockholm Hauptbahnhof wandelt die Reiseauskunft der Deutschen Bahn direkt um in den offiziellen Namen: Stockholm C bzw. Stockholm Centralen. In der schwedischen Eisenbahnersprache auch Cst, weil das C der Abkürzung für Stockholm, St, vorangestellt wird. 

Auch einen Flughafencode der IATA hat der Bahnhof: XEV. Damit sind Buchungen in allen Reisebüros und auf Flughäfen problemlos möglich.

Landfläche ist in Stockholm knapp und Trassen für weitere Bahngleise können kaum verlegt werden. Nach der U-Bahn drängt nun auch die S-Bahn in den Untergrund: ein Citytunnel wird bis etwa 2017 fertiggestellt sein und den Hauptbahnhof entlasten. Gleichzeitig ermöglicht er neue Bahnhöfe, die den veränderten Verkehrsströmen Rechnung tragen.

Einige hunderte Meter östlich des Hauptbahnhofs werden dann alle Regionalzüge halten, während der Hauptbahnhof dann allein dem Fernverkehr vorbehalten sein wird. Auch einen besseren Anschluss an europäische Bahnnetze behindert der Kapazitätsengpass am Hauptbahnhof. Ohne Umsteigen nach Stockholm? Das wird vielleicht im Jahr 2020 Alltag sein. Dann wird eine eine Brücke Fehmarn und Dänemark verbinden und neue Abschnitte im schwedischen Streckennetz Hochgeschwindigkeitsverkehr bis Stockholm C ermöglichen.